Ein Wort zu den Rendereinstellungen in Blender bzw. den Renderengines
In der Blender Version 2.8 wurde der alter Blender-Renderer entfernt. Neu hinzugekommen ist Eevee, ein Echtzeitrenderer (sehr schnell). Eevee ist jedoch nicht so genau und naturgetreu wie Cycles. Um sich eine schnelle Übersicht über das Ergebnis zu verschaffen, liefert Eevee einen ersten guten Eindruck. Cycles kann dies noch mal um einiges topen, ist dafür aber langsamer.
Besitzer eine schnellen Nvidia-Grafikkarte können bei Device auf GPU-Compute umschalten und hier an Renderzeit noch was rausholen. Bei komplexen Scenen mit vielen Objekten geht bei Low- oder Midrange Grafikkarten schon mal der Speicher aus. Dann halt wieder auf CPU umstellen.
Das Rendern eures Modells könnt ihr jederzeit mit der Taste F12 starten und auch mit ESC abbrechen (unabhängig davon ob Eevee oder Cycles aktiviert ist).
Eevee versus Cycles
Hier als Bsp. das Ergebnis einer Batterie Scene mit Eevee gerendert.
Die Farben und die Metalloberfläche der Batterien und des Tischuntergrundes kommen jedoch nicht gut zur Geltung.
Hier nun als Vergleich mit Cycles gerendert.
In den Standardeinstellung erzeugt der Cycles Renderer ein störendes Rauschen, sog. weiße Bildpunkte (auch als Fireflies bezeichnet). Dies kann man entschärfen, indem man die Samples von z.B. 32 auf 500 oder 1000 stellt. Eine Erhöhung der Samples bewirkt aber gleichzeitig eine Erhöhung der Renderzeit. Nicht selten muss man dann schon mal mehrere Minuten oder eine halbe Stunde auf das Endergebnis warten. Bei einer komplexen Szene können schnell daraus auch Stunden werden. Einige User haben die Samples auf 10000 gestellt um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen, mit der Folge das ein ganzer Tag drauf ging.
Wie bekommt man gute Ergebnisse ohne mehrere Stunden zu warten?
Hierzu sollten die Einstellungen für die sog. Light Pathes optimiert werden. Light Pathes legt die Anzahl der Wege des Lichtes von einem Objekt zum anderen Objekt fest, insofern wie oft das Licht reflektiert oder gebrochen wird. Hohe Lightpathes erhöhen somit auch die Renderzeit. Hierzu gibt es gleich mehrere Einstellungen wie für Total, Diffuse, Glossy Transparency usw.
In der Regel erhöht sich aber die Bildqualität nicht, wenn bei Max. Bounces der Total Wert auf 8 oder 12 steht. Die Renderzeit könnt ihr daher reduzieren, indem ihr Total auf 4 stellt. Ich sehe mit meinen Glubschern keinen Unterschied bei einem höheren Wert. Auch sollte "Reflective Caustics" und "Refractive Caustics" ausgeschaltet werden, wieder etwas Zeit gespart. Diese braucht man nur wenn man Lichtspiegelungen wie am Boden eines Pools erhalten möchte.
Die Einstellungen sind unter dem Scene-Tab zugänglich.
Wie oben erwähnt ist das Rauschen im Cycles Renderer bei 500 oder 1000 Samples noch teilweise sichtbar. Hierzu könnt ihr im View Layer ganz unten Denoising aktivieren. Bei 500 Samples erhalte ich jedoch leichte Flecken auf hellen Flächen, daher rendere ich meisten mit 1000 Samples und aktiviertem Denoiser.
Manchmal ergeben sich durch eine starke Lichtquelle auf den Objekten helle, ausgebrannte Stellen. Mit Aktivierung des "Filmic Log" ergibt sich eine feinere und weichere Lichtverteilung die natürlich wirkt und das ausbrennen wesentlich vermindert. Im Scene Tab ganz unten unter Color Management bei Sequenzer "Filmic Log auswählen. Bei Look könnt ihr auch die Kontrast Variante auswählen. Ich benutze meisten Base Contrast.
Diese Einstellungen sollten euch zu einem erfolgreichen Renderergebnis führen. Happy Rendering wünsche ich.